Medienkonservierung
Photographien | Tonträger | Bewegtbild | Digitale Informationen
Fotografie
Kaum ein anderes Medium – nach der Erfindung des modernen Buchdrucks durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert – erfuhr eine derartige Akzeptanz und Verbreitung in der Gesellschaft wie die Fotografie. Seit Joseph Nicéphore Niépces „Blick aus dem Arbeitszimmer“ um 1826/1827 – der ersten, bis heute erhaltenen Fotografie – wird sie in den verschiedensten Materialien und Erscheinungsformen produziert und verbreitet. Die Trägermaterialien, die von Versuchen mit Metall, Glas, Textilien, Film und Papier reichten, wurden dabei mit diversen Chemikalien und in den unterschiedlichsten Verfahren belichtet. So umfangreich die Herstellungsverfahren waren und sind, so vielfältig ist deren Nutz- und Haltbarkeit. Während einige Photographien aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts bei korrekter Lagerung mehrere Jahrzehnte unbeschadet überstehen, sind andere Komponentenzusammensetzungen bereits nach einigen Monaten vom Verfall betroffen. Von chemisch-bedingten Schäden, wie der Aussilberung, dem Verbleichen, Schichtablösungen und Vergilben, bis hin zu mechanischen Schäden, wie Kratzern, Rissen, Knicken und Schimmel, sowie Stockflecken kann auch das schlichte Fehlen von Informationen zum Standort ein Ursache des Verlustes sein. Lagertemperaturen können dabei von Minusgraden bis hin zu – für den Menschen moderate – Temperaturen von 23°C reichen, die optimale relative Luftfeuchtigkeit kann von 30% bis 50% reichen. Während einige Aufbewahrungssysteme die Photographien kaum in ihrer Erhaltung beeinflussen, können andere deren Zersetzung beschleunigen. Einen Königsweg für die Aufbewahrung wird es dabei nie geben, jedoch kann eine fachkundig betreute Analyse und Aufbewahrungsempfehlung Ihre Photographie-Sammlung durchaus in die nächsten Generationen retten. Inwiefern meine Leistungen Sie dabei unterstützen, erfahren sie hier.








Tonträger & Bewegtbild
Genau wie die Anzahl der verschiedenen Photographie-Arten gibt es auch im Bereich der Tonträger und Bewegtbilder zahlreiche analoge Formate. Während historische, analoge und mechanisch aufgezeichnete/ abzuspielende Tonträger wie Edisons Wachszylinder, Tondrähte und Schellackplatten mittlerweile eher in Museen und öffentlichen Archiven aufbewahrt werden, lagern noch zahlreiche magnetische Bänder, wie Kompaktkassetten,
1/2″- Open Reel Bänder, Minikassetten für Diktiergeräte, DAT (Digital Audio Tape)-Bänder, und auch Vinylplatten und CDs in Privathaushalten, bei Sammlern, Vereinen und Klein- und Mittelständischen Unternehmen – dabei im besten Fall getrennt voneinander, in einem Raum, der keinen großen Klimaschwankungen ausgesetzt ist. Häufig lagern sie jedoch im Keller, zusammengepackt in einer oder mehreren Kisten. Knicke, Risse und Dehnungen sind dabei eher die kleineren Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Oft ist das Trägermaterial nur wenige Jahrzehnte haltbar, und ein Abspielen von 60 bis 70 Jahre alten Bändern schon nicht mehr möglich. Nur die wenigsten Inhaber*innen solcher Bestände sind noch im Besitz der entsprechenden Abspielgeräte. Während Magnetbänder durchaus bei Minusgraden gelagert werden können, sollte dies bei CDs vermieden werden.
Im Fall der Bewegtbilder wird zunächst zwischen Film und Video unterschieden. Filme können in verschiedenen Abmessungen, von dem weit verbreiteten 35 mm Filmformat bis hin zu 8 mm und auf verschiedenen Trägermaterialien wie Acetat, Polyester oder Ozaphan auftreten. Insofern bereits ein Essiggeruch wahrnehmbar ist, hat der Zersetzungsprozess von Acetatfilmen bereits begonnen – wenn nicht zeitnah gehandelt wird, kann der Inhalt dieser Filme nur in den seltensten Fällen noch gerettet werden. Bei Magnetbändern, wie Betacam, U-Matic, VHS oder Hi8 nimmt man die Materialzersetzung, oft in Form von Bindemittelaustritten, erst beim Abspielversuch wahr. Die falsche Handhabung führt dann meist zu weiteren Schäden. Allein die korrekte Lagerung, eine angemessen vorgenommene Analyse mit anschließender Erstellung einer Prioritätenliste für die Digitalisierung solcher Bestände kann bereits helfen, die Haltbarkeit zu verlängern. Eine Digitalisierung ist jedoch häufig unabdingbar. Von der Analyse bis zum korrekten Dateiformat helfe ich Ihnen gern.











Digitale Informationen
Mit der bloßen Konservierung der Originalmedien ist heutzutage zwar ein erster Schritt in der Erhaltungsmaßnahme getan, allerdings führen obsolete Technik und die weitere Zersetzung dazu, dass das Aufbewahren der wertvollen Erinnerungsstücke kurz- bis mittelfristig neu gedacht werden muss. Die Digitalisierung ist in aller Munde und das wohl präsenteste und auch eines der brisantesten Themen unserer Zeit. Farben, Formate, Töne und Abspielgeschwindigkeiten wollen in Bits und Bytes migriert werden, um auch in 50 Jahren noch gesehen und oder gehört werden zu können. Dabei können diverse Fehlerquellen auftreten, die die Qualität der digitalen Pendants beeinflussen. Bei der schier unendlichen Masse an Dateiformaten, Programmen und Analog-Digital-Wandlern, reicht oft das eigene Know-How nicht, um qualitativ und quantitativ fachgerecht zu bewahren. Digitale Informationen sind aber nicht nur die konvertierten Originale, sondern auch sogenannte „Born Digitals“ – also Dateien, die bereits in einer digitalen Umgebung entstanden sind. Veraltete Textformate auf 3,5″-Floppy Disks können auf einem Computer der neueren Generation schlichtweg nicht mehr interpretiert werden. Eine, über mehrere Jahre, wild gewachsene Dateiablage führt zu redundanten Speicherungen und oft zur Unauffindbarkeit von wertvollen Inhalten. Um den Speicherplatz zu verringern, werden oft Kompressionverfahren verwendet – ein falsch angewendeter Codec beim Konvertieren beeinflusst die Qualität dabei massiv. Im schlimmsten Fall sind die Dateien dann nicht mehr lesbar. Die Verwendung von proprietären Dateiformaten der Hersteller, bei der Lagerung, führt dazu dass die langfristige Erhaltung nicht mehr gewährleistet ist.
„Das Internet vergesst nie.“ – ein Satz den wohl jede*r im Zuge der Datenschutzdebatte die letzten Jahre gehört hat. Dieser Satz kann auf gewisse Aspekte der digitalen Umwelt zutreffen, allerdings sind bereits das Ändern einer Domain, ein Hostwechsel, oder die plötzliche Insolvenz des Hosts oder Server-Anbieters die häufigsten Ursachen dafür, dass Webseiten von einer Sekunde auf die andere nicht mehr in ihrem Originalzustand online sind. Ein Rekonstruieren ist dann mit jeder Menge Aufwand verbunden. Wann haben Sie das letzte Mal Ihre E-Mails gesichert? Lassen Sie sich gern zu einem Aufbewahrungskonzept jeglicher Digitalen Inhalte von mir beraten.










